Der Entzug des Führerscheins aufgrund von Alkohol am Steuer ist eine ernsthafte Angelegenheit mit weitreichenden Konsequenzen. Als Betroffener fühlen Sie sich möglicherweise überfordert und unsicher über die nächsten Schritte. In diesem Artikel erläutern wir, welche rechtlichen Folgen Sie erwarten können und wie Sie am besten vorgehen sollten, um Ihre Situation zu verbessern.

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Das Wichtigste im Überblick:

  • Schnelles Handeln nach Führerscheinentzug ist entscheidend für Ihre rechtlichen Möglichkeiten
  • Professionelle anwaltliche Unterstützung kann Strafen mildern und Sperrfristen verkürzen
  • Eine individuell angepasste Verteidigungsstrategie erhöht Ihre Chancen auf ein positives Ergebnis

Die rechtlichen Konsequenzen verstehen

Wenn Ihnen der Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer entzogen wurde, basiert dies in der Regel auf den §§ 316 und 315c des Strafgesetzbuchs (StGB). Diese Paragraphen behandeln die Strafbarkeit der Trunkenheit im Verkehr. Zusätzlich kommt § 69 StGB zur Anwendung, der die Entziehung der Fahrerlaubnis regelt.

Die konkreten Strafen können variieren, abhängig von Faktoren wie Ihrem Blutalkoholspiegel, möglichen Unfällen oder Gefährdungen anderer Verkehrsteilnehmer und Ihren Vorstrafen. Typischerweise müssen Sie mit folgenden Konsequenzen rechnen:

  1. Geldstrafe oder in schweren Fällen Freiheitsstrafe
  2. Entzug der Fahrerlaubnis für mehrere Monate bis hin zu mehreren Jahren
  3. Eintragung von Punkten im Fahreignungsregister
  4. Mögliche Anordnung einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU)

Sofortmaßnahmen nach dem Führerscheinentzug

Die ersten Stunden und Tage nach dem Entzug Ihres Führerscheins sind entscheidend. Hier sind die wichtigsten Schritte, die Sie umgehend einleiten sollten:

  1. Bewahren Sie Ruhe: Auch wenn die Situation belastend ist, ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren.
  2. Dokumentieren Sie den Vorfall: Notieren Sie sich alle Details zum Ablauf der Kontrolle und des Alkoholtests.
  3. Keine Aussagen ohne anwaltlichen Rat: Sie haben das Recht zu schweigen. Nutzen Sie dieses, bis Sie sich mit einem Anwalt besprochen haben. Gerne können Sie sich an uns wenden.
  4. Kontaktieren Sie einen Fachanwalt: Je früher Sie sich professionelle Unterstützung holen, desto besser sind Ihre Chancen auf ein positives Ergebnis. Unsere Kanzlei steht Ihnen gerne zur Seite.
  5. Sammeln Sie Beweise: Wenn möglich, sichern Sie Zeugenaussagen oder andere Beweise, die Ihre Position stärken könnten.

Die Rolle eines spezialisierten Anwalts

Die Verteidigung in Fällen von Trunkenheit am Steuer erfordert spezifisches Fachwissen und Erfahrung. Ein spezialisierter Anwalt für Verkehrsrecht kann Ihnen in vielerlei Hinsicht helfen. Er prüft die Rechtmäßigkeit der Alkoholkontrolle und des Testergebnisses, entwickelt eine individuelle Verteidigungsstrategie und verhandelt mit Staatsanwaltschaft und Gericht zur Milderung der Strafe. Zudem unterstützt er Sie bei der Vorbereitung auf eine mögliche MPU und begleitet Sie im Prozess der Wiedererteilung des Führerscheins. Mit dieser umfassenden Unterstützung können Sie Ihre Chancen auf ein bestmögliches Ergebnis deutlich verbessern.

Der Ablauf des Strafverfahrens

Nach dem Entzug Ihres Führerscheins wird ein Strafverfahren eingeleitet. Hier ein Überblick über die typischen Phasen:

  1. Ermittlungsverfahren: Die Staatsanwaltschaft sammelt Beweise und entscheidet über die Anklageerhebung.
  2. Zwischenverfahren: Das Gericht prüft, ob die Anklage zugelassen wird.
  3. Hauptverhandlung: Hier werden die Beweise vorgetragen und geprüft. Am Ende steht das Urteil.
  4. Mögliche Rechtsmittel: Bei einem ungünstigen Urteil kann Berufung oder Revision eingelegt werden.

Während des gesamten Verfahrens arbeiten wir eng mit Ihnen zusammen, um Ihre Interessen bestmöglich zu vertreten.

Strategien zur Milderung der Strafe

Es gibt verschiedene Ansätze, um eine Milderung der Strafe zu erreichen. Eine Möglichkeit ist die Anfechtung des Alkoholtests, wobei wir die Zuverlässigkeit und Rechtmäßigkeit des durchgeführten Tests gründlich prüfen.

In manchen Fällen kann der Nachweis eines Nachtrunks die Beweislage zu Ihren Gunsten verändern. Auch das Aufzeigen von mildernden Umständen, wie persönliche oder berufliche Konsequenzen, kann bei der Strafzumessung berücksichtigt werden.

Zudem kann sich die freiwillige Teilnahme an Schulungen positiv auswirken, da sie Ihre Bereitschaft zur Verhaltensänderung demonstriert.

Durch die geschickte Anwendung dieser Strategien können wir oft eine Reduzierung der Strafe oder andere vorteilhafte Ergebnisse für unsere Mandanten erzielen.

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)

In vielen Fällen von Trunkenheit am Steuer wird eine MPU, umgangssprachlich auch als „Idiotentest“ bekannt, angeordnet. Diese Untersuchung soll Ihre Fahreignung überprüfen.

Vorbereitung auf die MPU

Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend für den Erfolg der MPU. Wir unterstützen Sie dabei umfassend und individuell. Zunächst analysieren wir Ihre persönliche Situation, um ein klares Bild Ihrer Ausgangslage zu erhalten. Basierend darauf empfehlen wir Ihnen geeignete Vorbereitungskurse, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Ein wesentlicher Aspekt unserer Beratung ist der richtige Umgang mit Alkohol, wobei wir Ihnen wertvolle Strategien und Einsichten vermitteln. Darüber hinaus unterstützen wir Sie bei der sorgfältigen Dokumentation Ihres veränderten Trinkverhaltens, was für die MPU von entscheidender Bedeutung sein kann. Unser Ziel ist es, Sie optimal auf die Untersuchung vorzubereiten und Ihre Chancen auf ein positives Ergebnis zu maximieren.

Der Weg zurück zum Führerschein

Die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis nach einem Entzug ist ein mehrstufiger Prozess:

  1. Ablauf der Sperrfrist: Die vom Gericht festgelegte Sperrfrist muss vollständig abgelaufen sein.
  2. Antrag auf Neuerteilung: Ein formeller Antrag bei der zuständigen Führerscheinstelle ist erforderlich.
  3. Erfüllung der Auflagen: Alle gerichtlich oder behördlich auferlegten Bedingungen müssen erfüllt sein.
  4. Nachweis der Fahreignung: In der Regel durch das Bestehen der MPU.
  5. Theoretische und praktische Prüfung: In manchen Fällen müssen diese erneut abgelegt werden.

Wir begleiten Sie durch diesen gesamten Prozess und setzen uns dafür ein, dass Sie schnellstmöglich wieder am Straßenverkehr teilnehmen können.

Berufliche und soziale Konsequenzen bewältigen

Der Verlust des Führerscheins kann weitreichende Folgen für Ihr Berufs- und Privatleben haben. Wir beraten Sie auch in diesen Bereichen:

  • Kommunikation mit dem Arbeitgeber
  • Möglichkeiten alternativer Mobilität während der Sperrfrist
  • Umgang mit sozialen und familiären Herausforderungen

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert der Führerscheinentzug wegen Alkohol am Steuer?

Die Dauer des Führerscheinentzugs variiert je nach Schwere des Vergehens und kann von mehreren Monaten bis zu mehreren Jahren reichen. Ein erfahrener Anwalt kann oft eine Verkürzung der Sperrfrist erreichen. Gerne können Sie sich an uns wenden.

Kann ich den Führerscheinentzug anfechten?

Ja, in vielen Fällen gibt es Möglichkeiten, den Führerscheinentzug anzufechten. Dies kann beispielsweise auf Grundlage von Verfahrensfehlern oder Zweifeln an der Zuverlässigkeit des Alkoholtests geschehen.

Was ist eine MPU und wann wird sie angeordnet?

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) ist eine Eignungsprüfung für Kraftfahrer. Sie wird häufig bei Alkoholdelikten im Straßenverkehr angeordnet, insbesondere bei höheren Alkoholwerten oder Wiederholungstaten.

Wie kann ich mich auf eine MPU vorbereiten?

Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend. Dazu gehören die Aufarbeitung des Vorfalls, die Veränderung des Trinkverhaltens und oft die Teilnahme an speziellen Vorbereitungskursen. Wir beraten Sie gerne zu einem individuellen Vorbereitungsplan.

Verliere ich meinen Job, wenn mir der Führerschein entzogen wird?

Das hängt von Ihrer beruflichen Situation ab. In vielen Fällen kann eine Kündigung vermieden werden, wenn alternative Lösungen gefunden werden. Wir unterstützen Sie bei der Kommunikation mit Ihrem Arbeitgeber.

Wie hoch sind die Kosten für das gesamte Verfahren?

Die Kosten können je nach Komplexität des Falls variieren. Sie setzen sich zusammen aus Gerichtskosten, Anwaltsgebühren, möglichen Bußgeldern und Kosten für die MPU. In unserem Erstgespräch geben wir Ihnen eine transparente Kostenübersicht.

Kann ich während der Sperrfrist einen Führerschein im Ausland machen?

Nein, dies ist nicht erlaubt und kann zu weiteren rechtlichen Konsequenzen führen. Es ist wichtig, die Sperrfrist vollständig einzuhalten.

Was passiert, wenn ich während der Sperrfrist ohne Führerschein fahre?

Das Fahren ohne gültige Fahrerlaubnis ist eine Straftat und kann zu einer Verlängerung der Sperrfrist, weiteren Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen führen. Wir raten dringend davon ab.

Gibt es Alternativen zum kompletten Führerscheinentzug?

In manchen Fällen kann ein Fahrverbot anstelle eines Führerscheinentzugs verhängt werden. Auch die Erteilung einer eingeschränkten Fahrerlaubnis ist in bestimmten Situationen möglich. Wir prüfen für Sie alle rechtlichen Möglichkeiten.

Wie lange bleibt der Führerscheinentzug in meiner Akte?

Die Eintragung im Fahreignungsregister (früher: Verkehrszentralregister) bleibt in der Regel 10 Jahre bestehen, kann aber unter bestimmten Umständen früher gelöscht werden. Wir beraten Sie gerne zu den Möglichkeiten einer vorzeitigen Löschung.